Therapie gegen Covid-19 mit monoklonalen Antikörpern

Bis vor kurzem standen Patienten mit Covid-19 kaum zugelassene Medikamente zur Behandlung der Infektion zur Verfügung. Inzwischen sind verschiedene monoklonale Antikörper in der Europäischen Union zur Therapie zugelassen.

Wie wirken monoklonale Antikörper?

Monoklonale Antikörper werden mittels einer Infusion oder Injektion verabreicht. Im Körper heften sich die Antikörper dann an das Spike-Protein von SARS-CoV-2. Dadurch blockieren sie diese wichtige Stelle auf der Oberfläche des Virus. Blockierte Viren sind danach nicht mehr in der Lage, in menschliche Zellen einzudringen.

Die Antikörper verhindern somit eine weitere Ausbreitung des Virus im Körper. Damit dies auch gelingt, sollte möglichst frühzeitig nach Beginn einer Infektion behandelt werden. Im Ergebnis sinkt das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich ab.

Auch gegen die derzeit vorherrschende Omikron-Variante stehen mittlerweile wirksame Antikörper zur Verfügung.

Für welche Patienten ist die Therapie geeignet?

Alle mit einem vollständigen und wirksamen Impfschutz sind bereits sehr gut vor einem schweren Verlauf von Covid-19 geschützt. Hier ist in der Regel keine zusätzliche Therapie mit Antikörpern erforderlich. Eine Ausnahme bilden Patienten im hohen Lebensalter ohne Auffrischimpfung, deren zweite Impfung mehr als 6 Monate zurückliegt. Für sie, wie auch für Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem, kann eine Therapie trotz erfolgter Impfung sinnvoll sein.

In jedem Fall kommt die Behandlung für Covid-19-Patienten ab dem 50. Lebensjahr oder mit anderen Risikofaktoren für einen schweren Verlauf infrage, wenn sie noch keine oder erst eine Impfung erhalten haben.

Ob eine Therapie empfehlenswert ist, muss individuell in einem ärztlichen Gespräch geklärt werden.

Wie läuft die Behandlung ab?

In den meisten Fällen erhalten Patienten die Therapie in Form einer Infusion. Dabei tropft das Medikament innerhalb einer Stunde in eine Vene. Im Anschluss folgt eine Nachbeobachtung über eine weitere Stunde. Während der gesamten Zeit erhalten die Patienten eine Überwachung der Kreislaufs. Dies dient der Sicherheit. Selten auftretende allergische Reaktionen lassen sich so frühzeitig erkennen und behandeln.

Insgesamt ist die Therapie gut verträglich. Eine rechtzeitige Gabe kann das Risiko für einen schweren Verlauf deutlich verringern.

Wir führen die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern in unserer Praxis durch.