Neue Vorgaben fürs Röntgen – Patientenschutz wird weiter verbessert

Bei Millionen von Untersuchungen in der Medizin kommt Strahlung zum Einsatz. Röntgenstrahlung wird zum Beispiel bei vielen Untersuchungen wie der Computertomographie (CT) oder auch bei speziellen Eingriffen, etwa am Herzen, angewendet.

Um die Strahlenexposition für die Untersuchten möglichst zu begrenzen, legt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) regelmäßig sogenannte diagnostische Referenzwerte für besonders häufige oder auch dosisintensive Röntgenanwendungen fest. Das BfS hat diese Werte nun erneut deutlich gesenkt: im Mittel um 15 Prozent.

Strahlenbelastung pro Untersuchung sinkt

Dosis-Referenzwerte dienen der Optimierung der angewendeten Verfahren. Ärztinnen und Ärzte, die bei Untersuchungen und Eingriffen Röntgenstrahlung einsetzen, müssen diese Referenzwerte verbindlich einhalten. Wobei in Einzelfällen begründete Überschreitungen zulässig sind, z. B. bei besonders korpulenten Personen. Die aktualisierten Werte wurden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

„Fortschritte in der Medizintechnik haben die Verfahren so verbessert, dass die Strahlenbelastung pro Untersuchung seit Jahren sinkt. Die neuen, niedrigeren Referenzwerte tragen dieser Entwicklung Rechnung. Sie sind ein Beitrag, um den hohen Standard des Strahlenschutzes in der Medizin in Deutschland weiter zu verbessern“, sagt die Präsidentin des BfS, Inge Paulini.

Basis für die regelmäßige Fortschreibung von Referenzwerten sind Daten der Ärztlichen Stellen, die die Einhaltung der Werte bei Betreibern von Röntgenanlagen überwachen. Daten aus Studien, insbesondere zu neuen Verfahren, fließen ebenfalls ein.

Schutz für Untersuchte verbessern

Mit der Aktualisierung hat das BfS 13 neue Referenzwerte für Röntgenanwendungen eingeführt, die bislang noch nicht berücksichtigt wurden. Ein Beispiel ist die sogenannte Tomosynthese, manchmal auch als 3-D-Mammographie bezeichnet. Sie dient zur Untersuchung der weiblichen Brust, etwa zur Abklärung auffälliger Befunde. Die Anwendung  hat in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Der neue Referenzwert soll den Schutz der Patientinnen bei dem Verfahren weiterentwickeln.

Strahlenanwendungen in der Medizin liefern den mit Abstand größten Beitrag zur zivilisatorischen Strahlenbelastung. Im europäischen Vergleich werden in Deutschland im Mittel zwar verhältnismäßig niedrige Strahlendosen pro Untersuchung verwendet. Allerdings ist die Zahl der Untersuchungen hoch. Nach Auswertungen des BfS werden hierzulande pro Jahr etwa 130 Millionen Röntgenuntersuchungen durchgeführt, im Mittel etwa 1,6 pro Einwohner*in und Jahr.

 

Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz