Grippeschutzimpfung für Herzpatienten besonders wichtig
Die echte Grippe ist keine harmlose Erkältung, sondern kann für Herzpatienten schwerwiegende Folgen haben. Menschen mit Vorerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, schwer zu erkranken oder Folgeinfektionen zu erleiden. Im schlimmsten Fall kann das tödlich enden. „Patienten mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten bei Grippe als gefährdet, insbesondere Menschen mit Herzschwäche“, sagt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Herzspezialist der Deutschen Herzstiftung. Nach der ungewöhnlich schweren Grippewelle im vergangenen Winter rät die Herzstiftung Herzkranken deshalb, die Möglichkeit der Grippeimpfung zu nutzen.
Wer sich impfen lassen sollte
Grundsätzlich kann jeder die Möglichkeit der Grippeschutzimpfung nutzen. Empfohlen wird die Impfung vor allem folgenden Personengruppen:
- Älteren Menschen ab dem 60. Lebensjahr
- Menschen mit einer höhten gesundheitlichen Gefährdung infolge einer Grunderkrankung, beispielsweise chronischen Atemwegserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes
- Schwangeren
- Medizinischem Personal und Betreuer von Risikopatienten
- Beschäftigten in Einrichtungen mit hohem Publikumsverkehr.
Da sich Grippeviren ständig verändern, muss der Impfstoff in jedem Jahr neu angepasst werden. Die oben genannten Gruppen sollten sich daher jährlich vor Beginn der Grippesaison impfen lassen. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Oktober oder November. Wer die Impfung im Herbst versäumt, kann dies aber auch noch nach Beginn der Grippewelle im Dezember oder Januar nachholen.
Kein hundertprozentiger Schutz
Einen hundertprozentigen Schutz kann keine Impfung bieten. Der aktuell erhältliche Vierfach-Impfstoff schützt gegen die am häufigsten vorkommenden Virenstämme. Dennoch kann es trotz Grippeimpfung zu einer Erkrankung kommen, beispielsweise wenn der Impfschutz noch nicht voll ausgebildet ist oder sich Viren verändern. Wer Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost oder Kopf- und Gliederschmerzen entwickelt, sollte daher frühzeitig zum Arzt gehen und sich behandeln lassen.
In der Regel ist die saisonale Grippeimpfung gut verträglich. Gelegentlich kommt es zu Müdigkeit, leichten Kopf- oder Gliederschmerzen oder zu einer Rötung der Einstichstelle. Im Vergleich zu den möglichen Folgen einer Erkrankung sind diese Symptome aber harmlos.
Ab 60 Jahren auch gegen Pneumokokken impfen lassen
Bei einer Grippe kann es zusätzlich zu einer Infektion mit Pneumokokken kommen. Die Bakterien können unter anderem Mittelohr- und Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen auslösen. Älteren Menschen ab 60 Jahren wird daher zusätzlich zur Impfung gegen Pneumokokken geraten.
Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung