Ambulante Infektionsmedizin erfolgreich als Teil des neuen Schwerpunktes „Infektiologie“ in Sachsen etabliert
Die Kammerversammlung der Sächsischen Landesärztekammer hat am 17. Juni 2023 den neuen Schwerpunkt „Infektiologie“ im Fachgebiet Innere Medizin eingeführt. Vorausgegangen war eine fehlgeschlagene Etablierung der von der Bundesärztekammer empfohlenen Facharztweiterbildung „Innere Medizin und Infektiologie“ im November 2022. Infolgedessen drohte eine erhebliche Schwächung der infektiologischen Expertise in Sachsen, verbunden mit einer Abwanderung von Fachkräften in andere Bundesländer.
Ambulante Infektionsmedizin gestärkt
Die Sächsische Vereinigung für Infektionsmedizin (SVIM) hat sich daraufhin intensiv für eine Lösung zur Bewahrung und Stärkung der Weiterbildung im Bereich Infektiologie in Sachsen eingesetzt. Darüberhinaus ist es erfolgreich gelungen, wichtige Inhalte der ambulanten Infektionsmedizin in der neuen Weiterbildungsordnung zu verankern. So stellt beispielsweise der Erwerb der Handlungskompetenz im Bereich der sexuell übertragbaren Erkrankungen ein Kernelement im neuen Schwerpunkt Infektiologie dar. Zudem ist es fortan möglich, einen Teil der Weiterbildung im ambulanten Bereich zu absolvieren.
Damit bietet der neue Schwerpunkt in Sachsen nicht nur mehr Möglichkeiten als vergleichbare Facharztweiterbildungen anderer Bundesländer. Es werden zudem auch essentielle Fertigkeiten für eine Tätigkeit im ambulanten Bereich vermittelt. Gerade im Hinblick auf den steigenden Bedarf an spezialisierten Praxen bietet der neue Fokus auf die ambulante Infektionsmedizin im Rahmen der Weiterbildung einen entscheidenden Vorteil.
Potenzial sächsischer Praxen für die Weiterbildung nutzen
Jetzt gilt es die langjährigen Erfahrungen und Fähigkeiten aus den etablierten sächsischen Praxen zügig in ein modernes Weiterbildungskonzept zu integrieren. Nur so können die Chancen richtig genutzt und Sachsen zu einem Magnet für junge Infektiologinnen und Infektiologen werden. Die SVIM hat der Sächsischen Landesärztekammer bereits einen ersten Vorschlag hierzu unterbreitet.
Der jetzt eingeschlagene Pfad mit einer besseren Abbildung der ambulanten Infektiologie in der Weiterbildungsordnung ist ein bedeutender und nachhaltiger Schritt. Weitere müssen folgen. In diesem Sinn setzt sich die Sächsische Vereinigung für Infektionsmedizin für eine Mindestzeit der Weiterbildung in der ambulanten Versorgung und eine Erweiterung des Schwerpunktes „Infektiologie“ auf das Fachgebiet der Allgemeinmedizin ein.
Quelle: Sächsische Vereinigung für Infektionsmedizin e.V.